Die erste Deportation von Jüdinnen und Juden aus Bremen sowie dem Bremer Umland im November 1941 ging in das Ghetto nach Minsk, nicht nach Auschwitz oder andere bekannte Vernichtungslager der NS-Vernichtungspolitik. Von den 573 verschleppten Menschen überlebten nur sechs diesen Transport, die meisten wurden bei Massentötungen innerhalb des Ghettos ermordet, andere bei Massenerschießungen im Minsker Vorort Maly Trascjanec. Bis zum Ende der Sowjetunion wurde über den Holocaust kaum erinnert und geforscht; nach 1991 entwickelte sich aber eine aktive, auch bürgerschaftliche getragene Erinnerungskultur in Belarus.
Die frühere Leiterin der 2003 in Minsk gegründeten Geschichtswerkstatt, Dr. Iryna Kashtalian (seit 2023 Mitarbeiterin in der Gedenkstätte Buchenwald), hat neue Bildungsmaterialien gezielt für die Arbeit an Schulen in Bremen und dem Umland erarbeitet, in die sie in Biographien von aus Bremen deportierten Jüdinnen und Juden, aber auch der verantwortlichen NS-Täter einführt und Hintergrundmaterial u.a. zur Erinnerungskultur in Bremen und Minsk präsentiert. Das Material macht außerdem zahlreiche Vorschläge für Arbeitsaufträge und um die Auseinandersetzung und Diskussion der Schüler*innen anzuregen.
Die Bildungsmaterialien finden Sie hier: Arbeitsmaterial_Deportationen nach Minsk
Weitere Informationen zur Thematik finden Sie hier: Präsentation Deportationen von Bremen nach Minsk 2